April, 2010

Dr Norbert Korfmacher Rezensiert ‘Die Thyssen-Dynastie’ (assoVerlag, Oberhausen/Ruhr) für die Deutsch-Israelische Gesellschaft

Aus dem DIG Magazin (1/2010), Seite 29:

‘Adel verpflichtet. So sagt das Sprichwort. Aber wozu verpflichtet Adel?

Der Brite David Litchfield bekam durch seine Bekanntschaft zu ‘Heini’ Thyssen Einblicke in die Unterlagen der Familie Thyssen.

Heinrich Thyssen-Bornemisza wurde 1921 als Sohn des gleichnamigen Vaters geboren. Sein Onkel Fritz hatte Anfang der dreissiger Jahre eine unrühmliche Rolle bei der Machtergreifung Hitlers gespielt und die Gunst der Stunde genutzt, um sich und seine Familie kräftig zu bereichern. Der “Führer” belohnte den Grossindustriellen mit einem Sitz im Reichstag. Schon 1934 kam es zu Spannungen zwischen Thyssen und Hitler, 1939 gar zum Bruch. Trotz seiner Flucht wurden die Nazis seiner habhaft und verschleppten ihn ins KZ. Hermann Göring hielt indes seine schützende Hand über Fritz Thyssen.

Gleichwohl machte die Familie Thyssen glänzende Geschäfte im Krieg. ‘Heini’ Thyssen, ein gut aussehender Jüngling, erlebte erste Liebschaften und rettete sich in die Schweiz. In den Alpen verlebte er den Krieg.

Untrennbar mit dem Namen Thyssen verbunden ist ein Massaker in Rechnitz. Kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee veranstaltete Gräfin Batthyany, eine geborene Thyssen, eine Sause auf ihrem Schloss mit hochrangigen Nazis und SS-Offizieren. Die betrunkenen Anwesenden machten sich einen Spass daraus, etwa 200 Juden abzuschlachten. Muss erwähnt werden, dass die adeligen Gastgeber für dieses Verbrechen nie juristisch belangt wurden?

‘Heini’ Thyssen folgte seinem Vater als Chef des Hauses. Mit seinen Geschwistern lieferte er sich einen heftigen Erbstreit um die Macht. Es folgten Jahre als Playboy: Geld, Macht, Liebe.

Das Buch ist gut geschrieben. Dort, wo Aussagen der Familienmitglieder nicht durch Quellen belegt sind, hinterfragt Litchfield diese Aussagen. Er beleuchtet das Treiben einer Familie, in der Geld alles ist.

Wozu Adel verpflichtet, weiss ich nach der Lektüre des Buches immer noch nicht, aber das Treiben der Familie Thyssen erinnert an etwas anderes: Geschichte verpflichtet. Nämlich zur Verantwortung.’

(Deutsch-Israelische Gesellschaft, Magazin 1/2010, Rezensionen, s. 29/30, Dr Norbert Korfmacher, ‘Eine Unternehmensgeschichte: Die Thyssen-Dynastie’).

http://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/
http://www.bamby.de/mylife.htm

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Support a bar – or more!

With good bars increasingly under threat from smokers and Starbucks, property developers and all sorts of shit, in this occasional series I will endeavour to feature a number of bars that have played an important part in my life and, with a bit of help, will continue to do so for some time to come.

I can’t remember the correct name for The Little Horseshoe in Le Marais (all good bars have an alternative name used by regular patrons), but when I lived in Paris, just around the corner from Le Beaubourg, it was the bar of choice.

It also had a small restaurant in the back, where a number of English embarrassed themselves one night by indulging in the English obsession with food throwing. When they returned the next day to apologise, they found the owner proudly showing the remains, which were still stuck to the walls and ceiling, to impressed natives.

The value of bars as centres of social interaction should not need explaining, nor the reason why such interruptions and distractions as mobile phones, laptops or any other alternative to ‘direct’ social interaction are unwelcome.

For those of you who also fail to understand why Parisian barmen and waiters appear so rude, it is a self-imposed discipline which they adopt so that they can gradually slacken off as an encouragement when you continue to return. Amateurs, who go to a different bar every night in desperate search of a welcome, remain terminally frustrated.

(For more of Hector McDonnell’s work, see:
www.hectormcdonnell.com).

'The Little Horseshoe', Paris, 1994, by Hector McDonnell

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